Vererbung

Zusammenfassung

Inzwischen ist die Darstellung der Entwicklungsphysiologie durch von Weittstein im vorhergehenden Band (8) der Fortschritte wieder aufgenommen worden und zwar unter ausdrücklicher Einbeziehung des Determinationsproblems, wovon bisher eine meist etwas rudimentäre Darstellung in dem Abschnitt der speziellen Vererbungslehre gegeben wurde. Dadurch ist der Abschnitt über die Vererbung um einen weiteren Teil entlastet, nachdem schon in Band 7 die Zytogenetik abgetrennt und für sich dargestellt wurde. So bleibt als übersichtliches Teilgebiet unserem Abschnitt alles zugehörig, was mit den Verteilungs-, Lokalisations- und Mutationsproblemen zusammenhängt, sowie mit der Beziehung daraus gewonnener Einsichten auf die Fragen der Evolution. Es sind das im wesentlichen die Arbeiten, die in den bisherigen Referaten innerhalb des Abschnittes über die allgemeine Vererbungslehre zusammengefaßt wurden. Mit der Übernahme der Heterosis-, Sterilitäts- und Letalitätsfragen in die Entwicklungsphysiologie machen sich in unserem Abschnitt auch sonst noch einige Änderungen der Einteilung notwendig, womit jedoch gleichzeitig auch eine Verbesserung der Übersichtlichkeit angestrebt wird, die um so notwendiger ist, als in diesem Band auch noch die Arbeiten von 1938 nachzutragen sind. Daß sich trotzdem Überschneidungen mit den Abschnitten über Zytogenetik und Entwicklungsphysiologie nicht ganz vermeiden lassen, hängt damit zusammen, daß oftmals dieselben Arbeiten unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet werden müssen, um sie in ihrem wissenschaftlichen Wert vollends auszuschöpfen. Daß im übrigen in diesem Referat bei denjenigen Arbeiten haltgemacht wird, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der praktischen Züchtung stehen, ist allein notwendig, um diese Darstellung nicht noch mehr anschwellen zu lassen. Die Tendenz der heutigen Züchtungsforschung, die genetische Basis des Materials zu analysieren, muß selbstverständlich zwangsläufig zu immer breiterer Einsicht in das Wesen der genetischen Konstitution der Pflanzen führen. Da das Material aber des Zuchtzieles wegen ausgewählt werden muß, so ist in dieser Forschungsrichtung stets wieder von neuem eine außerordentlich breite Anfangsarbeit zu leisten.