Der Mauerputz

Zusammenfassung

Bei dicken festen Mauern dürfte der Einfluß des Putzes wenig in Frage kommen, aber bei dünnen und vor allem bei porösen Mauern nimmt der Einfluß zu. Einmal soll der Putz die Poren schließen, was häufig den Erfordernissen der Lüftung widerstrebt, dann soll er den in die Wand eingedrungenen Schall dämpfen, und schließlich soll er den Schall schon an der Oberfläche absorbieren, damit die Reflexion nicht so stark ausfällt, der Schall also gar nicht zu voller Stärke kommt und daher nicht so heftig auf die Wand selbst einwirken kann. Auch im Empfangsraum, in dem sich der Schall ausbreitet, wird er durch einen absorbierenden Putz geschwächt. Aus diesen Gründen wirkt ein Belag von absorbierendem Materiale auf beiden Seiten einer Wand besser als eine einzelne isolierende Schicht innerhalb einer Doppelwand. Woher auch immer der Schall kommt, vom Nebenraume durch die Wand selbst oder durch Leitung von den andern Wänden her, er muß vor dem Übergange in die Luft immer erst die Absorptionsschicht durchlaufen, falls diese sich auf der Außenseite befinden. Kalk- und vor allem Lehmputz eignen sich wegen ihrer Porosität, Weichheit und großen Schichtdicke besser zur Absorption, als die härteren Putze, wie Gips, Zement usw., die sehr stark reflektieren.