Übersicht über die bei uns beobachteten „Kriegs“-seuchen, im besonderen die Bekämpfungsmaßnahmen.

Zusammenfassung

Begreiflicherweise wurden schon bald nach Ausbruch des Krieges Befürchtungen ausgesprochen, daß wir im Heimatgebiet mit dem Ausbruch von Kriegsseuchen zu rechnen hätten, und wurden dementsprechend die Maßnahmen erörtert, die zur Abwehr und Bekämpfung der Seuchen zu treffen seien. Einer der ersten, der die Aufmerksamkeit hierauf lenkte, war Loewenthal (145), der dies Thema für den gebildeten Laien erörterte und dabei zum Ausdruck brachte, daß Mittel und Wege vorhanden seien, um die Zahl und Schwere der Erkrankungen gegenüber früheren Kriegen erheblich zu mindern. Speziell mit den Aufgaben, die den Gemeinden erwachsen, um etwaigen Kriegsseuchen erfolgreich zu begegnen, befaßt sich a mEnde als Vertreter einer Großstadt (5, 6). Dieser betont besonders die Bedeutung der Gesundheitskommissionen und bespricht kurz deren Aufgaben. Außerdem wird die Bereithaltung von Isolierbaracken, die Sicherung eines genügenden Pflegepersonals, die Ausbildung von Desinfektoren, die Regelung des Desinfektionswesens und die Sicherstellung eines Trägerpersonals hervorgehoben. Über die Maßnahmen, die seitens der Zivilbehörden zur Bekämpfung der Kriegsseuchen (namentlich Typhus, Ruhr, Cholera, Fleckfieber, Rücldallfieber, Pocken und Körnerkrankheit) zu treffen sind, verbreitet sich Richter (193), der hierbei vor allem die besonders bedrohte Provinz Ostpreußen im Auge hat. Die für den Gouvernementsbereich der Festung Königsberg durchgeführte Meldepflicht auch für Verdachtsfälle von Typhus und Ruhr wird mit Recht als besonders wichtig bezeichnet.