Das Bacterium vulgare (Proteus) Hauser.

Zusammenfassung

Vor dem Kriege war vielfach die Meinung verbreitet, die Bakteriologie sei auf dem toten Punkte angelangt, Neues sei gar nicht mehr von ihr hervorgebracht oder zu erwarten, alles sei „entdeckt“. Bis zu einem gewissen Grade war diese Beobachtung vielleicht berechtigt — der Entwicklung geschichtlich zu folgen, muß ich mir leider hier versagen —, nur so viel sei angedeutet, daß die Protozoologie mit ihren neuesten Entdeckungen, die Bakterienkunde — und ich ziele hier nur auf den von Medizinern gepflegten Sonderzweig — in den Schatten gestellt hat. Und wie früher bei allen Krankheiten Bakterien als Erreger festgestellt wurden, so von nun an mit mehr oder minderer Kritik Protozoen. Als nun gar Prowazek die Gruppe der Chlamydozoen einführte, konnte es nicht ausbleiben, daß die fraglichen Erreger, die man weder den Bakterien, noch den Protozoen einreihen konnte, zu der neuen Gruppe geschlagen wurden. Zu den Chlamydozoenkrankheiten zählen in erster Linie Infektionen bei Mensch und Tier, deren Virus „filtrierbar“ und das in den Körperzellen „Einschlüsse“ eigener Art hervorruft. Allerdings waren die Angaben über die Filtrierbarkeit eines Virus öfters schwankend, bald sollte es ganz sicher die Kerzen passieren, bald schien ihm der Weg verschlossen. Andererseits konnten dennoch wiederum Bakterien als Erreger angeschuldigt werden. Das Auf und Ab, das Für und Wider für zwei ansteckende exanthematische Krankheiten, die gegenwärtig wieder in dem Vordergrund der Aufmerksamkeit stehen, das Fleckfieber und die Masern, haben kritische Bearbeitungen von Rocha-Lima (136), Zlocisti (203) und Zeiss (200) erfahren.