Zusammenfassung
Wie an den entsprechenden Stellen der vorhergehenden Abschnitte mehrfach erwähnt wurde, lassen sich die bei Festigkeitsversuchen gewonnenen Güteprüfungsergebnisse nicht ohne weiteres als Unterlagen zur Berechnung von Bauwerksteilen benutzen. Die Beanspruchungen beim Festigkeitsversuche entsprechen wohl soweit als möglich den im Bauwerk auftretenden, aber es übt die Probekörperform einen wesentlichen Einfluß aus. Wie auf S. 99 und 378 näher dargelegt wurde, ergibt sich die Festigkeit von gebrannten Tonziegeln wesentlich geringer, wenn man Mauerwerkskörper prüft. als wenn man die Druckfestigkeit einzelner Ziegel bestimmt. Der Verband und der zum Aufmauern der Probekörper benutzte Mörtel spielen hier eine wesentliche Rolle, indem Ausweichen des Mörtels Biegungsbeanspruchungen in den einzelnen Ziegeln hervorrufen, die wiederum eine Zerstörung unterhalb der Druckfestigkeit der Ziegel veranlassen. Bei Betonbauten lassen sich die durch Güteprüfungen des Betons (s. § 273) gewonnenen Ergebnisse auch nicht ohne weiteres auf die Beanspruchungen im Bauwerk übertragen. Auch versagen oft wegen der Eigenart des Betonmaterials die üblichen Berechnungsverfahren, und alle diese Umstände drängen dazu, die Materialfestigkeit durch Prüfung von Bauwerksteilen zu ermitteln und dadurch eine Feststellung der Zuverlässigkeit der angewandten Berechnungsmethoden herbeizuführen.
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Wawrziniok, O. (1923). Die Prüfung von Bauteilen aus natürlichen und künstlichen Steinen, sowie aus Beton und Eisenbeton. In: Handbuch des Materialprüfungswesens für Maschinen- und Bauingenieure. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92381-4_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-92381-4_8
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
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