Zusammenfassung
Es liegt in der Natur aller stärke- und eiweißhaltigen Materialien, durch Feuchtigkeit eine weitgehende Zersetzung zu erfahren, deren Ursache in der Tätigkeit verschiedener Mikroorganismen (Essigsäurebakterien, Buttersäurebakterien usw.) und Schimmelpilze zu suchen ist1). Dabei bilden sich als Zersetzungsprodukte verschiedene Säuren (Milchsäure, Buttersäure u. a.), Ammoniak, Schwefelwasserstoff und andere übelriechende Stoffe. Der Zersetzung (Fäulnis) und der Schimmelbildung sind demnach die meisten Appretur- und Schlichtmassen unterworfen, insbesondere jene, welche aus Mehl, Stärke, Albumin, Pflanzenschleimen usw. bereitet werden. Daher ist es notwendig, solchen zur Fäulnis und Schimmelbildung neigenden Appretur- und Schlichtmassen einen antiseptisch und demnach konservierend wirkenden Stoff (Antiseptikum) zuzusetzen. Dadurch wird nicht nur die Appreturmasse haltbar gemacht, sondern auch die appretierte Ware vor Schimmelbildung, Stockflecken usw. bewahrt1). Eine „antiseptisch“ gemachte Ware widersteht auch besser dem „Mottenfraß“. Aus demselben Grunde imprägniert man Wollgarne mit Lösungen antiseptisch wirkender Mittel. Die Verhütung von Gärungsvorgängen in der Appreturmasse ist ferner aus dem Grnnde nötig, weil dieselben zur Bildung von Säuren (Essigsäure, Milchsäure, Buttersäure u. a.) führen, welche sowohl auf die Farbstoffe als auch auf die Faser schädigend wirken können.
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Walland, H. (1925). Antiseptisch wirkende Mittel. In: Kenntnis der Wasch-, Bleich- und Appreturmittel. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92373-9_30
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-92373-9_30
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