Zusammenfassung
In früher veröffentlichten Tierversuchen habe ich zeigen können dass es bei Kaninchen mit grosser Regelmäßigkeit gelingt, durch die Einwirkung von Röntgenstrahlen Linsentrübungen, bei geeigneter Versuchsanordnung sogar Totalkatarakt zu erzeugen, ohne dass die übrigen Augengewebe dabei in nennenswerter Weise in Mitleidenschaft gezogen werden.Auf Grund dieser Versuche habe ich die Ansicht ausgesprochen, dass die Linse das strahlenempfindlichste Gewebe im Auge ist und habe versucht, zunächst theoretisch eine Erklärung für dieses besondere Verhalten der Linse gegenüber der Röntgenstrahlenwirkung zu geben. Die hohe Empfindlichkeit der Linse beruht meines Erachtens darauf, dass wegen des besonderen anatomischen Baues und des besonderen Stoffwechsels der Linse jede durch Strahlenwirkung an ihr entstandene Veränderung nicht wieder rückbildungsfahig ist, sondern in Form einer Trübung der Linsensubstanz als Zeichen der einmal stattgehabten Schädigung bestehen bleibt. im Gegensatz hierzu können an der Haut und an solchen Geweben des Auges, welche ein stärkeres Regenerationsvermogen besitzen, die durch die Bestrahlung verursachten Veränderungen in einiger Zeit wieder ausgeglichen werden und unter Umständen normalen Verhältnissen Platz machen.
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© 1930 Verlag von J. F. Bergmann
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Rohrschneider, W. (1930). Experimentelle Katarakt nach mehrfacher Bestrahlung mit kleinen Röntgenstrahlendosen. In: Bericht Über die Achtundvierƶigste Ƶusammenkunft der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft in Heidelberg 1930. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92367-8_47
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