Zusammenfassung
Auf der einen Seite der möglichen Produktionsbetriebsformen steht der reine Handelsbetrieb, bei dem die Produktionskosten (in weiterem Sinne das, was der Betrieb für die Ware aufwendet), fast ganz im Warenmaterial stecken, während das Erzeugungskapital (Gebäude, vielleicht einige Werkzeuge, z. B. in einigen Konfektionsverkaufsgeschäften ein paar Nähmaschinen) und ebenfalls die verhältnismäßig wenigen Arbeiter in ihrer Bedeutung zurücktreten. Auf der anderen Seite der Entwicklung steht der Großindustriebetrieb, der, wie später Ford, in „vertikaler Gliederung“ vom physikalischen Rohstoff (Kohle, Erz, Glas, Holz) bis zum Verkaufshaus, ja bis zur Reparaturwerkstatt und zum Garagehaus alles in Händen hat. Auf dem Wege dahin gibt es eine Reihe von Zwischenstadien. Es ist nicht ganz einfach, einen solchen Betrieb, der hochqualifiziertes Ausgangsmaterial verwendet, zu kennzeichnen. Kürzen wir das Wortungeheuer: „Rohstoffqualitätsintensiv“ kurz ab in „Stoffintensiv“ und setzen es in Gegensatz zu den bekannten „arbeitsintensiven“ Betrieben und den „kapitalintensiven“ Betrieben. Auch zwischen den letzten beiden Faktoren ist eine Abstufung möglich, und die Entwicklung geht so lange vom arbeitsintensiven zum kapitalintensiven Betrieb, als der technische Fortschritt und die Entwicklung des Maschinenproblems den Ersatz menschlicher Arbeit als wirtschaftliches Ergebnis rechtfertigt. Hier zeigt sich nun der Zusammenhang der Größen: Es ist Sache des Technikers, für jede Produktionsmenge zu berechnen, welche Rohstoffe und in welcher Menge sie benötigt werden, wieviel stehendes Kapital (Maschinen und Gebäude) und wieviel Arbeiter erforderlich sind; eine Unzahl von Kombinationen sind möglich, je nachdem die Stoffintensität, die Kapitalintensität oder die Arbeitsintensität überwiegt.
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Waffenschmidt, W.G. (1926). Stoffintensiver Betrieb; kapitalintensiver Betrieb; arbeitsintensiver Betrieb. In: Das Wirtschaftssystem Fords. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92366-1_24
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