Zusammenfassung
Wahl der Zeit zur Operation. Für die Operation der Gaumenspalte ist weniger eine längere Vorbereitung als die richtige Auswahl der Zeit wichtig, zu der man den Eingriff vornimmt. Die Ansichten darüber sind im einzelnen zwar verschieden, immerhin haben sich doch einige allgemeine Gesichtspunkte entwickelt, die Anerkennung gefunden haben. Einer der Erfahrensten auf diesem Gebiet, Helbing, empfiehlt, das Spätfrühjahr bis zum Sommer abzuwarten, da dann die Reizung der trockenen Stubenluft zu Katarrhen wegfällt. Im Lebensalter sollen die Kinder das 12.–15. Jahr nicht überschritten haben, aber auch Säuglinge können operiert werden. Vielleicht ist dann sogar der Funktionsausfall am geringsten und der Ausgleich durch das bevorstehende Wachstum am besten. Sehr genaue Vorschriften geben Drachter und Gossmann, die raten, daß man als vorbereitende Operation in der 6.–8. Woche die Hasenscharte (s. dort) angehen soll. Infolge davon verengert sich nach einiger Zeit der Spalt im Alveolarfortsatz und die Ränder des harten Gaumens rücken von vorn her näher aneinander. Auch werden dadurch die Katarrhe etwas vermindert, weil nicht mehr nur Mundatmung stattfindet. Jetzt ist der günstige und meines Erachtens früheste Augenblick zur eigentlichen Gaumenspaltenoperation gekommen und zwar zu Beginn des zweiten Lebensjahres. Außer Drachter und Gossmann treten Cates , Tavel und Eastman, J. Wolff und andere für die Frühoperation ein, Lexer hält das 2.–5. Lebensjahr für das geeignetste.
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Literatur
Cates: A plea for early cleft palate operations. Americ. journ. of surg. Jg. 36, Nr. 9; Zo. 20, 57.
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Volkmann, J. (1926). Gaumenspalte. In: Die Vorbereitung zu Chirurgischen Eingriffen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92360-9_32
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