Zusammenfassung
Die Untersuchungen über die Auswirkung von Verzerrungen auf die Klangempfindung sind von grundlegender Bedeutung für die Bearbeitung von Aufgaben der Schallübertragungstechnik. Eine wirtschaftlich richtige Projektierung der elektrischen Eigenschaften von Fernsprechanlagen beispielsweise erfordert die vorherige Klärung der Frage, wie die Verständlichkeit der Sprachübertragung von den elektrischen Daten, und zwar insbesondere von der Breite des von der Anlage umfaßten Frequenzbandes abhängt. Jede Erweiterung des Übertragungsbereiches, und zwar insbesondere jede Erhöhung der oberen Grenzfrequenz, erfordert eine Steigerung der Anlagekosten; ist andererseits das Frequenzband zu schmal, so steigt infolge schlechterer Verständigung die zur Übermittlung einer Nachricht erforderliche Zeit, und damit verschlechtert sich die Anlagenausnutzung im Betrieb. Ähnliches gilt für die Frage der im Betrieb zulässigen nichtlinearen Verzerrungen; um den richtigen Kompromiß zwischen der Wirtschaftlichkeit und der Güte der Wiedergabe schließen zu können, ist die genaue Kenntnis des Einflusses der nichtlinearen Verzerrungen auf die Klangempfindung erforderlich. Die Kenntnis der noch zulässigen nichtlinearen Verzerrung ist wichtig besonders für die Projektierung der Tonfilmanlagen und ähnlicher hochwertiger elektroakustischer Anlagen. Als dritte Verzerrungsart ist schließlich noch die Phasenverzerrung2 zu nennen, wie diese z. B. durch die frequenz-abhängige Laufzeit in langen Fernsprechkabeln entsteht.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Fletcher, H.: Bell. Syst. techn. J. 1, 129 (1922). Vgl. hierzu auch Comm. Consultatif International des Commun. Telephon. à grande distance, p. 74f. Paris 1931.
Mayer, H. F.: Elektr. Nachr.-Techn. 4, 184 (1927).
Über die kombinierende Tätigkeit beim Hören von Silben und Texten vgl. V. Engelharut u. E. Gehrcke: Z. Psychol. 111, 257 (1929).
Vgl. K. Küpfmüller Handbuch d. Exp. - Physik, Bd. 11 /3, S. 261. Leipzig 1931.
Braurrnzïnr., H. J. v.: Z. techn. Physik 15, 617 (1934).
Janovsky, W.: Elektr. Nachr.-Techn. 6, 421 (1929).
Küpfmtller, K.: Handbuch der Exp.-Physik, Bd. 11 /3, S. 431. 1931.
Würde die Sprachverständlichkeit bereits durch kleine Klirrfaktoren geschädigt werden, so wäre es nicht zu verstehen, daß die Sprachqualität bei hochliegender unterer Grenzfrequenz durch Einschalten eines nichtlinearen Gliedes (vgl. S. 209) gebessert wird.
Backhaus, H. u. F. Trendelenburg: Wiss. Veröff. Siemens-Konz. 4/2, 205 (1925). — Der Effekt wurde auch von L. C. PococK [Electrician 93, 411 (1924)] beobachtet.
Michel, E.: Hörsamkeit großer Räume, S. 9. Braunschweig 1921.
Sabine, W. C.: Collected papers an Acoustics, S. 180. Cambridge 1923.
Der Pleyel-Saal besitzt eine Länge von ungefähr 50 m, eine Breite von 20 m am Podium, 30 m am Saalende, die Höhe beträgt etwa 19 m, der Raum faßt (21000 m3) 3000 Zuhörer, 500 Chor-bzw. Orchesterangehörige finden im Saal Platz [nach Vern O. Knudsen: J. acoust. Soc. Amer. 2/4, 441 (1931)].
Meyer, E. u. P. JusT: Elektr. Nachr.-Techn. 5, 293 (1928).
Meyer, E. u. L. Cremer Z techn. Physik 14, 500 (1933).
Sabine, W. C.: Collected Papers on Acoustics, 1923, Nr. 43f.
Watson, F. R.: J. Franklin Inst. 198, 73 (1924).
Vgl. z. B. H. J. v. Braunmüll: Die Sendung 8, 78 (1931). — Hosm, K.: Rep. Radio Res. a. Works Jap. 2, 291 (1932). — Wolf, S. K.: Electronics 4, 14. Jan. 1932. —Lubszynsâi, G. u. H. Weigt: Z. Hochfrequenz u. Elektr. Akustik 42, 127 (1933).
Vgl. H. Backhaus: Siemens-Z. 8, 298 (1928).
Bkrasy, G. v.: Ann. Physik (5) 19, 665 (1934).
Meyer, E. u. L. Cremer: Z. techn. Physik 14, 499 (1933).
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1935 Julius Springer in Berlin
About this chapter
Cite this chapter
Trendelenburg, F. (1935). Sonderfragen der Klangübertragung. In: Klänge und Geräusche. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92331-9_9
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-92331-9_9
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-90474-5
Online ISBN: 978-3-642-92331-9
eBook Packages: Springer Book Archive