Allgemeine Stoffwechselstörungen

Zusammenfassung

Bei dem ersten Anblick scheinen die jetzt zu behandelnden Störungen der Ernährung, des Stoffwechsels und der Tätigkeit allgemein, d. h. nicht durch bestimmte Zellen oder Zellgruppen bedingt zu sein, sondern auf primär pathologischen Eigenschaften aller oder vieler Gewebe zu beruhen, eben jener Gewebe, welche die Stoffwechselstörung usw. zeigen. So hat man Fettsucht zunächst einem Zuwenig des oxydativen Fettspaltungsvermögens jener Gewebe zugeschrieben, die eben das zu reichliche Fettgewebe bilden. Es hat sich jedoch allmählich mehr und mehr herausgestellt, daß die verschiedenen Stoffwechsel-vorgänge verwickelter Natur und von der Tätigkeit bestimmter Organe, die Enzyme oder innere Sekrete bilden, abhängig sind. Störungen dieser Funktionen können zu allgemeinen Stoffwechselstörungen führen, das heißt zu Störungen, an denen der ganze Organismus teilzunehmen scheint und aus denen Krankheit erfolgen kann. Es können dabei gewisse Stoffe, wie z. B. Fett, Harnsäure, in zu großer Menge im Organismus angehäuft und abgelagert oder eben wie z. B. Zucker in zu großer Menge ausgeschieden werden, oder es können Stoffe erscheinen, die wir im normalen Organismus bisher nicht angetroffen haben, wie z. B. Homogentisinsäure (Hydrochinonessigsäure) bei der sog. Alkaptonurie. Wir kennen ferner auch „allgemeine“ Störungen des Wachstums, des Wärmehaushalts (der Wärmeregelung), des Kreislaufs und der Tätigkeit des Blutes, des Zentralnervensystems, der Leber und Nieren usw., Störungen, die sich bei fortgesetzter Forschung als bedingt durch eine Störung der Tätigkeit eines bestimmten Organs oder bestimmter Organe erweisen. Nur in einer Hinsicht machen wir eine Ausnahme, indem wir in diesem Abschnitt auch die örtlichen Störungen des Blut- und Lymphkreislaufs ausführlich besprechen, und zwar wegen ihres Zusammenhanges mit den allgemeinen Störungen.