Emails auf anderen Metallen

Zusammenfassung

Bereits bei dem geschichtlichen Werdegang haben wir darauf aufmerksam gemacht, daß die ältesten Emails nicht auf Eisen, sondern auf Edelmetallen aufgelegt waren. Die verschiedenen Arten des Kunstemails, der Gruben- und Zellenschmelz (émail champlevé und cloisonné), das Silberschmelzverfahren (émail translucide) und auch das émail paint, sind heute noch im Gebrauch. Sie haben nach der völligen Verschüttung im 18. Jahrhundert sogar zum Teil eine neue Blüte erlebt und werden heute noch von einigen Goldschmiedeschulen in schöner Vollkommenheit hergestellt, wenn auch die alten Vorbilder von Limoges bis jetzt unerreicht sind. Auch heute noch bieten diese Schmuckemails die Möglichkeit für den Künstler, einen Reichtum an Farbe und Licht zu entfalten wie kaum eine andere Technik. Allerdings muß er mit dem künstlerischen Empfinden große praktische Erfahrung in der Verarbeitung der Emails besitzen und darf nicht der Versuchung unterliegen, schon angesichts der Brillanz eines Anfangserfolges in der Entwicklung stehen zu bleiben. Die größten modernen Arbeiten dieser Art in Deutschland sind die Ehrenbürgerbriefe, welche die Stadt Halle dem verstorbenen Reichspräsidenten Hindenburg und dem Reichskanzler Adolf Hitler überreichte, ferner das goldene Buch der Stadt Halle [932]. Erstere sind nach den Techniken des Zellen- und Grubenschmelzes in der Größe 70 × 35 cm hergestellt mit einem Emailfond in Altgold und aufgesetzter opaker Schrift und Ornament.