Zusammenfassung
Die Funktion des peripheren Nerven ist von der Blutzufuhr abhängig. Die Gefäßversorgung der Nerven ist dementsprechend auch eine sehr ausgiebige. Es gelingt deshalb auch nicht, einen normal durchbluteten Nerven in einer Stickstoff-atmosphäre oder durch Chloroformdämpfe zu ersticken. Die Erregbarkeit eines Nerven erlischt nach dem Tode eines Tieres sehr rasch, schon nach etwa ¼ Stunde. Bringt man aber einen derartigen Nerven in feuchte Luft oder in Ringerlösung, so ist eine Erholung nach mehreren Stunden noch möglich. Die Ursache des Erlöschens der Erregbarkeit nach Aufhören der Blutzirkulation ist in dem Sauerstoffmangel zu suchen, denn wir wissen, daß auch der ausgeschnittene Nerv bei genügender Sauerstoffversorgung stundenlang seine Erregbarkeit behält bzw. die erloschene Erregbarkeit durch Sauerstoffzufuhr wiederkehren kann. Die Erstickung des Nerven in einer sauerstofffreien Atmosphäre tritt nach den Untersuchungen von v. Bayer1 um so rascher ein, je höher die Umgebungstemperatur ist, und die Erholung wird im gleichen Sinne um so unvollständiger. Im Beginn der Erstickung zeigt sich eine kurze Zeit anhaltende Steigerung der Erregbarkeit. Bei einem bestimmten Grad der Erregbarkeits-herabsetzung hört beim erstickten bzw. narkotisierten Nerven die zunächst nur allmählich sinkende Leitfähigkeit plötzlich auf. Nach Gottschalk2 erfolgt die Erholung eines erstickten Nerven in sauerstoffhaltiger isotonischer Lösung rascher als in gasförmigem Sauerstoff.
Peritz, Handb. d. Biochemie 8 (1925). — Winterstein, Handb. d. norm. u. path. Physiol. 9 (1929).
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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© 1931 J. F. Bergmann, München
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Stuber, B. (1931). Der Stoffwechsel des peripheren Nervensystems. In: Klinische Physiologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92307-4_9
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