Zusammenfassung
Auf die Bedeutung charakteristischer Dickdarmverlagerungen für die Diagnostik gewisser pathologischer Prozesse im Bauchraum hat zuerst Stierlin (Deutsche med. Wochenschr. 1912) aufmerksam gemacht. So erfährt das Coecum-Ascendens eine typische Verschiebung nach der Mittellinie zu durch den rechtsseitigenPsoas-oder Iliakalabszeß (Senkungsabszeß). Wir sehen in Abb. 63, die der Stierlinschen Arbeit entnommen ist, das Bild des Coecum-Ascendens bei einem 24 jährigen Manne, mit Karies des XI. Brustwirbels und einem rechtsseitigen Senkungsabszesse, der erst durch diese Darmverlagerung erkannt und mittels Punktion verifiziert wurde. Dieses röntgenologische Zeichen besitzt so mit einen großen diagnostischen Wert in der Frage der Zugehörigkeit unklarer, palpatorischer Befunde in der rechten Unterbauchgegend. Intraperitoneale, vom Coecum selbst aus-gehende Abscesse appendizitischer oder tuberkulöser Natur, ferner Adnextumoren des Ovariums machen eine derartige Verschiebung nicht, da die Mesenterialfixation dies hindert, wohl aber der retroperitoneale Senkungsabszeß, der sich von hinten her längs der Scheide des Psoas und Iliakus ausbreitet und das Coecum-Ascendens mit samt seinem Mesenterialansatz nach innen drängt.
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Schwarz, G. (1914). Verlagerung des Kolons. In: Klinische Röntgendiagnostik des Dickdarms und ihre physiologischen Grundlagen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92243-5_11
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