Zusammenfassung
Hatten wir im vorstehenden Bau und Lebenstätigkeit der normalen Haut besprochen, so soll es im folgenden unsere Aufgabe sein, zunächst die allgemeinen Bedingungen festzustellen, welche zu anormalen, also zu krankhaften Veränderungen in Bau und Funktion der Haut führen. Jede Zustandsänderung läßt sich in eine Reihe aufeinanderfolgender Phasen auflösen, wobei die Geschwindigkeit dieser Folge in weiten Grenzen schwanken kann; es handelt sich — um es anders auszudrücken — um eine Reihe aufeinanderfolgender oder eines aus dem anderen sich entwickelnder Vorgänge. Das Zustandekommen jedes Vorganges im Naturgeschehen ist seinerseits aber wieder geknüpft an das Vorhandensein von bestimmten Bedingungen oder Faktoren, auch Momente genannt, welche zusammenkommen oder -wirken müssen, damit der entsprechende Vorgang entsteht. Im Anschluß an die Anschauungen von Aschoff, Straub u. a. fassen wir die von uns klinisch an der Haut festgestellten krankhaften Veränderungen als „Augenblicksbilder“eines Krankheitsvorganges auf, dessen Zustandekommen nach der konditionistischen Auffassung von Verworn, v. Hansemann, Ribbert u. a. bedingt ist durch eine Anzahl zusammenwirkender Faktoren. — Von diesem konditionistischen Standpunkte aus gesehen läßt sich die Tätigkeit des Arztes wie folgt umreißen: Am einzelnen Krankheitsfall hat er zunächst festzustellen das Krankheitsbild, d. h. aus der Summe, der sich ihm im Einzelfalle darbietenden Symptome hat er diejenigen auszusondern und hervorzuheben, welche als das Typische, bei einer bestimmten Krankheitsgruppe immer wiederkehrende, anzusehen sind.
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Rost, G.A. (1926). Die kranke Haut. In: Hautkrankheiten. Fachbücher für Ärzte, vol 12. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92175-9_3
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