Zusammenfassung
Im Anschluß an die Fette und Wachs sei noch das Lecithin besprochen, das in den Pflanzen zumal in den Samen häufig zu finden ist. In Wasser nur aufquellend findet es sich in den Auszügen, die man mit Petroläther, Äther und Weingeist herstellt, in letzterem auch dann, wenn man mit einem der beiden anderen Lösungsmittel vorher erschöpfend ausgezogen hatte, da in den Pflanzen anscheinend lecithinhaltige Bestandteile vorkommen, aus denen das Lecithin durch Kochen mit Weingeist abgespalten wird. Zur Darstellung des Lecithins 37) extrahiert man zunächt mit Äther, dann mit Weingeist bei ca. 60 °, dunstet die weingeistigen Auszüge bei 40–50 ° ein und behandelt den Rückstand mit kaltem Äther. Die ätherische Lösung schüttelt man mit Wasser aus; etwa eintretende Emulsionsbildung beseitigt man mit Kochsalz. Den Äther dunstet man ab, nimmt den Rückstand mit absolutem Weingeist auf und bringt das Lecithin daraus durch Abkühlung zur Abscheidung. Es wird über Schwefelsäure getrocknet. Die ätherisch-alko-lische Lösung des Lecithins gibt mit alkoholischem Platinchlorid einen gelblich weißen Niederschlag, der in Äther löslich ist. Bei der Verseifung mit Barytwasser zerfällt es in Cholin, Glyzerinphosphorsäure und Fettsäuren. Die quantitative Bestimmung des Lecithins 38) erfolgt durch Ermittlung der aus ihm durch Oxydation gebildeten Phosphorsäure.
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Rosenthaler, L. (1904). Lecithin. In: Grundzüge der chemischen Pflanzenuntersuchung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92172-8_11
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