Zusammenfassung
Alle Objekte, die sich nicht im lebenden, überlebenden oder mazerierten Zustande untersuchen lassen, müssen fixiert werden, d. h. es muß durch ein besonderes Verfahren der Zustand der Zellen und Gewebe möglichst getreu erhalten werden, der im lebenden Zustande herrschte. Sowohl die gegenseitige Lagerung und die Form der Zellen als auch die Struktur von Protoplasma und Kern sollen unbeschadet aller Prozesse (Auswaschen, Härten, Einbetten, Färben usw.), die noch mit dem Objekte vorzunehmen sind, bestehen bleiben. Es kommt darauf an, daß die im lebenden Objekte vorkommenden Stoffe unlöslich gemacht werden in Wasser, Alkohol, Xylol, Paraffin und den angewendeten Farbstofflösungen, mit einem Worte in allen Flüssigkeiten, durch die das Objekt vor der Einlegung in Kanadabalsam noch hindurchgehen muß. Da es sich bei den Tier- und Pflanzenkörpern meist um Eiweißstoffe handelt, so ist die Hauptaufgabe der Fixierung die, unter möglichst guter Erhaltung der im Leben herrschenden Formverhältnisse die Eiweißkörper unlöslich zu koagulieren. Die Zahl der Proteine ist aber ziemlich groß, noch größer die der angewendeten Fixierungsmittel, und nicht alle Reagentien wirken in gleicher Weise auf die Eiweißstoffe ein. Die Fällungsform, d. h. die Struktur des Koagulums, das durch die Fixierungsmittel erzeugt wird, kann je nach der Wahl desselben recht verschieden ausfallen, so daß die Bilder, welche die verschiedenen Fixierungsbäder liefern, wenigstens in ihren feineren Verhältnissen merklich voneinander abweichen.
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Röseler, P., Lamprecht, H. (1914). Das Fixieren und Härten. In: Handbuch für Biologische Übungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92168-1_5
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