Glykoside. Glykuronsäure. Gepaarte Glykuronsäuren

Zusammenfassung

In den verschiedenen Pflanzenteilen, in Samen und Wurzeln, aber auch in Blättern und Einde finden sich weit verbreitet Stoffe, „Glykoside“, die unter dem Einfluß von Säuren (nicht Alkalien) oder Enzymen leicht in einen Zucker und andere Stoffe mannigfacher Art zerfallen. Der Zucker ist wohl meist Traubenzucker. Aber auch Rhamnose und Galaktose sind statt seiner und auch neben ihm gefunden worden. Die Stoffe, mit denen der Zucker verbunden ist, sind Aldehyde, Alkohole und Säuren der verschiedensten chemischen Gruppen. Sie bilden zum Teil das Material für die Herstellung wichtiger Stoffe der Technik und von Arzneien. Die Blätter von Indigofera tinctoria und Isatis tinctoria enthalten das Indikan, aus dem durch einen Gärungsprozeß der Indigo gewonnen wird, die Wurzel des Krapps enthält neben anderen Glykosiden die Ruberythrinsäure, welche Alizarin liefert, die Blätter des Fingerhuts liefern die heilkräftigen Digitalispräparate. Die Weidenrinde enthält das Salizin, die Wurzel von Obstbäumen das Phlorrhizin, die Wurzeln der Spiraea-arten das Gaultherin, der Senf das Myrosin usf.