Zusammenfassung
Die Harnstoffbestimmung im Urin gehört mit zu den ältesten Versuchen, die absolute Größe der Nierenarbeit festzustellen. Ausgehend von der Tatsache, daß wir im Harnstoff den Hauptrepräsentanten der Endprodukte des Eiweißabbaues vor uns haben, dachte man aus seiner quantitativen Bestimmung Rückschlüsse auf die Nierenfunktion machen zu können. Speziell Israel, Rovsing, Tüffier maßen dem Harnstoff in diesem Sinne große Bedeutung bei und es wurde schon eine geringe Verminderung der 24stündigen. Harnstoffinenge als Zeichen einer Funktionsstörung aufgefaßt, ein Heruntergehen unter die Hälfte des normalen Ausscheidungswertes sogar als Kontraindikation gegen eine Nephrektomie. Die normale Durchschnittsmenge beträgt in 24 Stunden bei gemischter Kost bis zu 4% (33 g), schwankt zwischen 24 und 40), bei Hunger und stickstofffreier Diät 15–20, bei reichlicher Eiweißkost bis 100 g. Albarran berechnete, daß eine normale Niere in 2 Stunden 1,20–1,80 g ausschied. Zweistündige Ausscheidung unter 0,75 g muß als schlechte Leistung aufgefaßt werden. Während eine ganze Reihe früherer Untersucher, Fleischer, Bond, Lipschütz, Maragliano, Bartels, Ascoli u. a., bei Nephritis Verminderung der Harnstoffausscheidung feststellen konnte, gelangten andere (Telegen, Kornblum) zu einem gegenteiligen Resultat, oder fanden keine Differenzen zwischen Ein- und Ausfuhr (Köhler).
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Roedelius, E. (1923). Prüfung an physiologischen Substanzen. In: Die Nierenfunktionsprüfungen im Dienst der Chirurgie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92164-3_6
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