Zusammenfassung
Unsere Anschauung über die beste Behandlung und Nachbehandlung der Wirbelsäulenbrüche, insbesondere der Kompressionsfrakturen, haben im Laufe der letzten Jahre grundsätzliche Wandlung erfahren. Vertrat man früher ganz allgemein die Ansicht, daß derartige Brüche, auch wenn keinerlei Lähmung besteht, zu den schwersten Verletzungen gehören, deren Heilung stets eine vielwöchentliche, möglichst vollständige Ruhigstellung und Fixation im Gipsbett oder durch permanente Extension und mehrmonatliche Korsettnachbehandlung erfordere, und die meist eine erhebliche dauernde Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit zur Folge hätten, die durch hohe, oft 100%ige Rentenzahlung zu entschädigen sei, so haben die Erfahrungen der letzten zwei Jahrzehnte in den großen Unfall- krankenhäusern, namentlich der Bergbauindustrie, gezeigt, daß die Prognose der unkomplizierten Wirbelsäulenbrüche bei anderer Behandlung ungleich günstiger ist. Der Wirbelkörperbruch heilt bzw. konsolidiert durch Callus wie jeder andere Bruch in etwa 6–8 Wochen; ja durch seine Einkeilung wird die Konsolidation begünstigt. Löbker, Röpke, v. Brun, in neuester Zeit besonders Magnus, lehrten auf Grund ihrer reichen Erfahrung eine völlige Umkehrung der früheren Behandlung.
Wirbelsäulenbrüche: a) unkomplizierte; sekundäre Gibbusbildung; Lagerung; b) durch Lähmungen komplizierte: Decubitus; Inkontinentia und Retentio urinae; Cystitis; Darmlähmung. — Wundbehandlung nach Laminektomie; Liquorfistel. — Korsettbehandlung. — Kongestionsabscesse. — Spina bifida.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1936 J. F. Bergmann in München
About this chapter
Cite this chapter
Reichel, P. (1936). Nachbehandlung nach Verletzungen und Operationen an der Wirbelsäule. In: Die Nachbehandlung nach Operationen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92150-6_39
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-92150-6_39
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-90293-2
Online ISBN: 978-3-642-92150-6
eBook Packages: Springer Book Archive