Zusammenfassung
Daß ein auf die Netzhaut ausgeübter Lichtreiz Zeit braucht, ehe er im Gehirn zum Bewußtsein des Beobachters gelangt, bedarf keiner besonderen Begründung. Das ist mit allen Nervenreizen so, von welcher Stelle des Nervensystems der Reiz auch ausgehen mag. Wie und wo dieser Zeitverlust hauptsächlich zustande kommt, ob an der Reizstelle, auf der Nervenbahn oder im Gehirn auf dem Wege zum Bewußtsein, läßt sich wohl schwerlich entscheiden. Der Zeitverlust ist da und er wird noch größer, wenn die bewußte Empfindung im Gehirn sich zu einer bestimmten Vorstellung entwickeln soll, wenn also z. B. das vom Ohr aufgenommene gesprochene Wort nicht nur eine Lautempfindung, sondern auch bestimmte Gedanken erwecken soll. Auch weiß man, daß gerade der hierdurch hervorgerufene Zeitverlust bei manchen Personen mit sog. „langer Leitung“ nicht unbeträchtliche Werte annehmen kann.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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© 1923 Julius Springer
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Pulfrich, C. (1923). Einige mehr oder weniger bekannte Erscheinungen und Versuche, die die Abhängigkeit der Zeitdifferenz zwischen Lichtreiz und Empfindung von der Stärke des Lichtreizes dartun. In: Die Stereoskopie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92136-0_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-92136-0_7
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-90279-6
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