Zusammenfassung
Vormerkung: Das Thema lautet: Kredit und Wirtschaftskrise. Nicht Wirtschaftskrise schlechthin: diese kann von vielen Seiten betrachtet werden. Die Betonung liegt auf Kredit. Spiethoff, der ausgezeichnete Kenner des Krisenproblems, hat nachgewiesen, daß in jeder Krise, die in der kapitalistischen Wirtschaftsweise entsteht, der Kredit eine Rolle, meist die entscheidende Rolle spielt. In der gegenwärtigen Wirtschaftskrise ist diese Rolle — so glaube ich — eine ganz besondere. Nicht in dem Sinne, daß die Ursachen der Krise im Kredit zu suchen sind. Diese liegen klar zutage — man pflegt sie nur zu leicht zu übersehen —: verlorener Krieg, Opfer an Menschen, Verluste an Land und Vermögen, Schädigung der Produktionseinrichtungen, der Absatzmärkte. Ursachen sind weiter: der Ruhrkrieg mit den falschen Abwehrmaßnahmen, die Reparationserpressungen: die Inflation. Die Krise ist letzten Endes eine Krise des gesamten volkswirtschaftlichen Produktionsapparates; die Störungen machen sich — in der kapitalistischen Wirtschaftsverfassung — im Gelde, im Geldeinkommen, in den Preisen (also in der Kaufkraft), schließlich im Geldkapital, im Kredit bemerkbar. Man kann daher sagen: die gegenwärtige Krise findet ihren sinnvollsten Ausdruck im Kredit. Daher die Betonung Kredit, was im einzelnen nachzuweisen ist.
Vortrag, gehalten am 12. Januar 1926 in der Deutschen Gesellschaft von 1914. Vgl. Bankarchiv XXV. Jahrg., Nr. 10.
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Prion, W. (1926). Anhang: Kredit und Wirtschaftskrise. In: Kreditpolitik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92133-9_8
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