Die Vorbildung

Zusammenfassung

1. Wenn Technik angewandte Naturwissenschaft in enger Verkuppelung mit der Wirtschaft ist, und wenn der Studierende der Technik, der zukünftige Diplom-Ingenieur, seine Kenntnisse und sein Wissen später in der Wirtschaft anwenden will, so ist es von Vorteil, wenn er schon bald eine Vorstellung von der praktischen Technik erhält, deren Theorie er studiert. Dieser Satz kann wohl als unbestritten angesehen werden. Große Meinungsverschiedenheiten ergeben sich jedoch aus den Fragen nach dem wie, wann und wo ? In England z. B. wird auf den Technischen Hochschulen eine Tätigkeit in den Betrieben als Vorbedingung für das Studium nicht verlangt. Wohl haben die Technischen Hochschulen umfangreiche, zum Teil mustergültige Einrichtungen, um den Studierenden mit der Praxis der Technik während des Studiums vertraut zu machen. Das geschieht in engster Anlehnung an den theoretischen Unterricht in Laboratorien aller Art, die zum Teil in enger Verbindung mit den einschlägigen Betrieben stehen. Die englischen Studierenden der Technik brauchen also eine eigentliche praktische Tätigkeit in den Betrieben nicht auszuüben; sie erleben nicht die Wirklichkeit z. B. einer Fabrik, die Ausübung der technischen Tätigkeit unter den besonderen Verhältnissen des Raumes, der Luft und im Zusammenspiel der mechanischen und menschlichen Kräfte. Ihr Studium ist somit ein reines Hochschulstudium. Natürlich steht jedem Studierenden frei, eine praktische Tätigkeit auszuüben; wichtig ist nur, daß diese praktische Tätigkeit nicht Vorbedingung für das Studium ist.