Zusammenfassung
1. Eine wirksame Beeinflussung der Preise würde gegeben Bein, wenn es gelänge, die während des Krieges stark vermehrte Kaufkraft der Einzelwirtschaften dadurch mattzusetzen, daß die nicht für die allerdringendsten Zwecke benötigte Kaufkraft in eine Kapitalanlage festgelegt würde. Das Bedürfnis nach Heranziehung langfristiger Leihkapitalien ist bei Reich, Einzelstaaten und Kommunen in überreichlichem Maße vorhanden. Diesem Bedürfnis entspricht zur Zeit nicht der Wille der Kapitalbesitzer, ihre Kapitalien gegen langfristige Anleihen herzugeben. Aber selbst diesen Willen vorausgesetzt, bietet der Weg der freiwilligen Zeichnung nur eine geringe Gewähr dafür, daß die Einzelwirtschaften auch wirklich ihre gesamten, nicht benötigten Kapitalien auf die geldbedürftigen Schuldner übertragen werden. Sie werden ganz nach ihrem Ermessen, der eine anders als der andere, Mittel zurückhalten, die sie für andere Zwecke, insbesondere zur Verfügung am Gütermarkt, bereitstellen wollen. Das sind naturgemäß jene Kaufkraftmengen, von denen zu erwartenist, daß sie einer zukünftigen Preissenkung erheblichen Widerstand leisten werden.
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Prion, W. (1919). Anleihepolitische Maßnahmen. In: Inflation und Geldentwertung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92130-8_11
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