Zusammenfassung
Zur vollständigen Darstellung der Linienspektra einatomiger Dämpfe, wie sie heute bekannt sind und auch in Fluorescenzprozessen beobachtet werden, reicht die erste einfache Auffassung der Bohrschen Theorie, nach der die verschiedenen möglichen Zustände eines Atoms und die ihnen entsprechenden Energieterme allein durch die Größe des Radius der kreisförmig gedachten Elektronenbahn und somit durch eine einzige Quantenzahl n festgelegt werden, bei weitem nicht aus. Bei der weiteren Durchbildung der Theorie ist auch die große Anschaulichkeit des räumlich wohl definierten Atommodells immer mehr verlorengegangen, und so begnügen wir uns hier mit der Feststellung, daß die stationären Zustände eines Atomes im allgemeinen durch vier verschiedene Quantenzahlen definiert sind, die als „Hauptquantenzahl“ n, „Nebenquantenzahl“ l 1, innere Quantenzahl j und magnetische Quantenzahl m unterschieden werden2. Der Hauptanteil der dem Zustande entsprechenden Energie (die Höhe seines Energieniveaus) wird dabei nach wie vor durch die Größe von n bestimmt; dadurch, daß l, j oder m differenzierte Werte annehmen, wird das durch n gegebene Niveau in Teilniveaus aufgespalten, und demgemäß zerfallen auch die durch bestimmte Übergänge der Hauptquantenzahl verursachten Linien in verschiedene Komponenten. Die Aufspaltung der Terme infolge ungleicher Werte der magnetischen Quantenzahl tritt zwar erst bei Anwesenheit magnetischer oder elektrischer Felder (Zeeman- oder Starkeffekt) in die Erscheinung, doch ist sie auch in Abwesenheit solcher Felder für das Verhalten des Atoms von Bedeutung, indem sie in enger Beziehung zu der maximalen Multiplizität der Terme selbst steht, d. h. der Anzahl r von Teilniveaus, in welche ein Energieniveau mit gegebenem n dadurch zerfallen kann, daß die innere Quantenzahl j verschiedene Werte annimmt, also etwa für r = 3 in drei Niveaus (Triplett) usw.
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Pringsheim, P. (1928). Resonanzstrahlung. In: Fluorescenz und Phosphorescenz im Lichte der Neueren Atomtheorie. Struktur der Materie in Einzeldarstellungen, vol 6. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92125-4_2
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