Zusammenfassung
Auf die Vorteile, welche niedere Organismen durch ihre meist exkreten Stoffwechselprodukte im Kampf ums Dasein gegen andere Mikroorganismen gewinnen, sind wir schon in einem speziellen Kapitel eingegangen. Ohne Frage rangieren die Fähigkeiten niederer Organismen, Konzentrationen ihrer eigenen Abwehrstoffe, welche andern gefahrvoll werden, zu ertragen, auch unter dem Begriff ihrer Anpassung an diese für sie selbst ursprünglich giftige Substanzen. Das geht schon daraus hervor, daß sie fast immer durch das Maximum der von ihnen produzierten Kampfeskonzentrationen dieser Körper selbst geschädigt werden. Die Anpassung ist also hier bis nahe an die Grenze der gebotenen Möglichkeit gediehen, und sie hat unter Bedingungen halt gemacht, welche zu verschärfen die Organismen keine weitere Möglichkeit mehr hatten; denn immer gelingt es ihnen, vermöge ihrer auch nach Erreichung des maximalen Wachstums noch wirksamen Fermente, die Konzentration der Abwehrstoffe über die Grenze, die für sie zuträglich ist, hinaus zu steigern. Man braucht hier nur an die Fähigkeit der Zymase zu denken, weit höhere Alkoholkonzentrationen, als der Hefe zuträglich sind, zu produzieren; und ebenso verhalten sich die Buttersäure-, Milchsäure- und andere Bakterien, deren wirksame Fermente wir nur postulieren können. Offenbar hat eine Regulation der Anpassung durch die Hemmungswirkung auf die vegetativen Zellen stattgefunden.
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Pringsheim, H. (1910). Die Anpassung an Gifte. In: Die Variabilität niederer Organismen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92124-7_15
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