Zusammenfassung
Im Jahre 1899 stellte Roberts-Austen experimentell1 das erste, natürlich noch sehr unvollständige Zustandsdiagramm der Eisen-Kohlenstofflegierungen auf. Ausgehend von der 1874 von Gibbs entwickelten Phasenregel und unter Auswertung der erwähnten Arbeit von Roberts-Austen sowie der klassischen Untersuchungen von Osmond2 über den Charakter der allotropen Umwandlungen des Eisens vervollständigte später Roozeboom3 dieses Zustandsdiagramm und gab den einzelnen Diagrammlinien ihre theoretische Deutung. Obwohl bereits Le Châtelier 4 eine Anregung zur Anwendung der Phasenregel bei metallurgischen Prozessen gegeben hatte, so setzte erst durch die Roozeboomsche Arbeit und die aus den Gleichgewichtsprinzipien abgeleitete allgemeine Systematik der theoretisch möglichen Zustandsdiagramme die allgemeine Nutzbarmachung der Gibbsschen Phasenlehre ein, welche für die Beurteilung hüttenmännischer Prozesse sowie für die Entwicklung der Metallkunde sich so überaus erfolgreich auswirkte.
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Literatur
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Roozeboom, H. W. B.: Le fer et l’acier au point de vue de la doctrine des phases. Contribution à l’étude des alliages. Paris: Chamerot et Renouard 1901.
Comptes Rendus Bd. 130, S. 85. 1900.
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Ferner R. Sahmen: Über ternäre Mischkristalle. Z. phys. Chem. Bd. 79, S. 421. 1912;
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Vgl. Tammann, G.: Metallographie 2. Aufl., S. 15.
Rinne, F.: Die Kristalle als Vorbilder des feinbaulichen Wesens der Materie. Berlin: G. Bornträger 1921.
Vgl. a. Lehmann, O.: Z. Metallkunde 1921, S. 57.
Die wichtigsten Grundlagen der Kristallisationslehre und Legierungskunde.
Vgl. a. Scheil, E.: Studie über die sekundäre Kristallisation des Stahles. Z. anorg. u. allg. Chem Bd. 139, S. 81, 107. 1924.
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Vgl. Guertler: Metallographie S. 178.
Vgl. Friedrichs: Legierungsähnliche Körper. Z. Metallkunde 1910, S. 97.
Vgl. Goldschmidt: Z. Metallkunde 1921, S. 449.
Nach Guertler: Z. Metallkunde 1921, H. 14.
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Piwowarsky, E. (1929). Einleitung. In: Hochwertiger Grauguß und die physikalisch-metallurgischen Grundlagen seiner Herstellung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92107-0_1
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