Zusammenfassung
Schlimmer noch als den Walen hat die unüberlegte Raubgier des Menschen einer anderen Gruppe von wasserlebenden Säugetieren, den Sirenen oder Seekühen, mitgespielt. Auch diese Tiere sind ohne Zweifel nachträglich zum Leben im Wasser übergegangene Abkömmlinge landlebender Formen, die man heute als Verwandte der Elefanten, mit denen sie die unmittelbaren Vorfahren gemeinsam haben, betrachtet. In ihrer äußeren Erscheinung haben sie viel Gemeinsames mit den Walen, zu denen man sie früher rechnen wollte: auch sie haben einen fischförmigen Körper, Brustflossen, die aus den Armen entstanden sind, keine Hintergliedmaßen, eine quergestellte Schwanzflosse. Auch sie besitzen eine ungemein starke Speckschicht unter der Haut, die ihnen dasSchwimmen erleichtert bzw. ihr Gewicht dem des Wassers nähert und als Wärmeschutz fungiert. Neben verschiedenen anatomischen Charakteren, die, wie z. B. die Beschaffenheit des Gebisses, eben auf ihre Abstammung hinweisen, unterscheiden sie sich besonders auch durch ihre Ernährungsweise von den Walen. Sie sind reine Pflanzenfresser, sie weiden besonders die grobe Unterwasserflora, Tange und dergleichen, ab und sind äußerst gefräßig. Im übrigen sind sie plump, träge, stumpfsinnig und friedfertig.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Neresheimer, E. (1931). Die Seekühe. In: Gaben des Meeres. Verständliche Wissenschaft, vol 13. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92053-0_11
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