Die einheitliche Behandlung der Schiffsberechnungen zur Vereinfachung der Konstruktion

Zusammenfassung

Wie allgemein auch heutzutage die Bestrebungen für eine Vereinheitlichung der konstruktiven Arbeiten in allen Zweigen der Technik geworden sind, so hat sich dennoch der Schiffskonstrukteur beim Entwürfe seiner Schiffe noch nicht an irgend eine Richtschnur binden mögen. Ein jeder Liebhaber unseres Berufes fühlt in diesem Falle wie der Künstler. Er will von allen Banden befreit sein, um diejenigen weichen und schönen Formen hervorzubringen, die am besten zu seiner Schöpfung passen, und die ganz und gar mit seinem individuellen Geschmack übereinstimmen müssen, wenn er sich mit seiner Arbeit zufrieden fühlen soll. Nur durch die Möglichkeit künstlerisch freien Arbeitens kann der Entwurf des Schiffbauers diejenige Vollkommenheit erhalten, welche allein zur Erbauung schöner und guter Schiffe führen kann. Ich würde auch nie eine Standardisierung des Entwerfens vorschlagen, die in irgend einer Art dem Konstrukteur Zwang auferlegen würde. Es ist vielmehr eine einheitliche Behandlung der Berechnungen, die ich die Ehre habe der heutigen Versammlung vorzulegen, eine Vereinheitlichung, deren größter Vorzug darin besteht, daß sie dem Schiffbauer sämtliche Vorteile einer leichten, bequemen Anwendung seiner schon vorhandenen Daten, oder auch der Daten anderer bietet, welche bei der Ausarbeitung eines neuen Projekts zu seiner Verfügung stehen mögen, beispielsweise die der in dieser Abhandlung angeführten Schiffe.