Zusammenfassung
Mannigfache Erörterungen in der Presse und in den beteiligten Kreisen zeigen, daß in der letzten Zeit das Interesse an der Stabilität der Seeschiffe im Wachsen begriffen ist und daß die mit dieser Frage verknüpften Schwierigkeiten keineswegs als gelöst betrachtet werden dürfen. Daß man der für die Sicherheit der Schiffahrt so wichtigen Angelegenheit in früheren Jahren verhältnismäßig gleichgültiger gegenübergestanden hat, liegt zum Teil darin begründet, daß erst Untersuchungen über Verluste im letzten Jahrzehnt einen gewissen Anhalt für die Vermutung geliefert haben, daß eine große Anzahl derselben auf mangelnde Stabilität zurückzuführen ist. In einigen dieser Fälle wurde die unzureichende Stabilität bewiesen, und daraus ergaben sich Entschädigungsablehnungen seitens der Assekuranzgesellschaften, welche teilweise anerkannt wurden. Andere Schiffe haben sich im praktischen Gebrauch als nicht genügend stabil erwiesen und fahren fortwährend oder häufig Ballast ; dadurch geht ein Teil ihrer Verdienstkraft verloren und zwar gerade derjenige, welcher den Gewinn bringen soll. Ein erhöhtes aktuelles Interesse gewinnt die Stabilitätsfrage noch dadurch, daß technische Fortschritte der letzten Zeit eine Höherlegung der Gewichtsschwerpunkte bewirkten, z. B. die Anordnung der stärksten Verbände im höchsten Deck, die Einführung von leichten Maschinenanlagen und Wasserrohrkesseln und die Vermehrung der Boote. Außerdem steigert sich die Geschwindigkeit der großen Passagierdampfer immer mehr und damit das Verhältnis von Länge zur Breite.
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Commentz, C. (1914). Bedeutung und Messung der Stabilität von Seeschiffen. In: Jahrbuch der Schiffbautechnischen Gesellschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92037-0_17
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