Der Benson-Dampfprozeß im Schiffsbetrieb

Zusammenfassung

Die Wirtschaftlichkeit einer Schiffsmaschinenanlage ist wie die jeder anderen Maschinenanlage durch die Gesamtaufwendungen für Verzinsung und Amortisation des Anlagekapitals, für Betriebsstoffe und Löhne, für laufende Unterhaltungs- und Reparaturkosten, ferner durch Versicherungskosten, soweit sie durch die Maschinenanlage beeinflußt werden, bedingt. Je geringer diese Gesamtsumme auf die gefahrene Seemeile bezogen ist, um so besser ist der wirtschaftliche Erfolg. Wenn heute bei Landanlagen einer Erhöhung des Dampfdruckes zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit das Wort geredet wird, so hat diese Maßnahme trotz der damit verbundenen Brennstoffersparnis keinen Zweck bei Schiffsanlagen, falls die Senkung der Betriebskosten nur durch eine Erhöhung der Anlagekosten, hervorgerufen durch eine schwerere und kompliziertere Maschinenanlage, erkauft wird, denn einerseits bedingt das erhöhte Anlagekapital vergrößerte Verzinsungs- und Amortisationskosten, andererseits vermindert das vermehrte Maschinengewicht die Frachteinnahmen. Das Gesamtresultat kann dann leicht an Stelle einer erwarteten Ersparnis eine Mindereinnahme ergeben. Bei Übergang zu höheren Drücken im Schiffsbetrieb wird genau untersucht werden müssen, wie sich die einzelnen Ausgabenposten gestalten.