Einfluß therapeutischer Maßnahmen auf den Ablauf der Lübecker Säuglingstuberkuloseerkrankungen

Zusammenfassung

Als das große Unglück bekannt wurde, war es für jeden, der etwas von der Tuberkuloseinfektion im Neugeborenenalter wußte, klar, daß unserem therapeutischen Eingreifen enge Grenzen gesetzt sein würden. Glücklicherweise stellte sich nach einiger Zeit heraus, daß neben überaus massiven Infektionen auch geringe, ja sehr geringfügige Infektionen erfolgt waren. Bei der großen Zahl der Todesfälle konnte sich jedoch eine optimistischere Beurteilung der Heilungsaussichten in der Ärzteschaft nur sehr langsam durchsetzen. Man kann das verstehen, ganz besonders in diesem Falle, wo die Erkrankungen durch wohlgemeinte ärztliche Maßnahmen herbeigeführt worden waren. Gleichwohl muß an diesem Beispiel einmal wieder darauf hingewiesen werden, wie notwendig es ist, daß der Arzt optimistische Stimmung auch in schwierigster Situation behält und auf die Umgebung des kranken Kindes überträgt.