Zusammenfassung
Die gerösteten Kaffeebohnen wurden, wie bereits im chemischen Teil erwähnt, in Form eines Aufgusses schon vor mehreren Jahrhunderten in Arabien genossen; dieser Gebrauch läßt sich zum mindesten bis zur Zeit vor der Entdeckung Amerikas zurückverfolgen. Wie die Auffindung der anregenden und belebenden Eigenschaften der Kaffeebohnen und die Verwendung derselben nach vorherigem Rösten zu Genußzwecken erfolgte, ist nicht mit Sicherheit zu bestimmen. Die Sage läßt Ziegen die Entdecker des Kaffees sein; wahrscheinlich beabsichtigten damit die Araber zu einer Zeit, wo der Verbreitung des Kaffees mit Gewalt und Strafe entgegengetreten wurde, die Verantwortung für die Einführung des Kaffees von sich abzuwälzen. Ein Derwisch1) im glücklichen Arabien — so meldet die Sage — wurde einst durch das muntere Wesen seiner Ziegen, die von den Blättern, Blüten und Früchten des späteren Kaffeebaums gefressen hatten, veranlaßt, gleichfalls von den Früchten zu essen, wodurch er in einen der Trunkenheit ähnlichen Zustand verfiel. Auch nach anderen Überlieferungen2) sollen Hirten in Abessinien durch Beobachtungen an Tieren (Ziegen und Kamelen) auf die erregende, Schlaf und Müdigkeit verscheuchende Wirkung des Kaffees hingelenkt worden sein.
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Kaiserlichen Gesundheitsamt. (1903). Physiologische Wirkungen des Kaffees und seiner Ersatzstoffe. In: Der Kaffee. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92005-9_7
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