Zusammenfassung
Die frühere Anschauung, welche eine miasmatisch-kontagiöse Entstehung und Verbreitung des Typhus1) annahm, bot zugestandenermaßen für eine klare Auffassung über die Natur des einzelnen Falles wie der zweckmäßigen Bekämpfung der Seuche die größten Schwierigkeiten. Man sollte meinen, diese hätten mit einem Schlage durch die klaren und einfachen Vorstellungen verdrängt werden müssen, welche die Forschungen und Befunde von Koch, Eberth und Gaffky begründeten. Indessen wurde eine Übereinstimmung in weiteren wissenschaftlichen Kreisen zunächst nur darüber erreicht, daß ein echter Typhusfall ohne den Erreger, den Typhusbazillus, nicht möglich sei. Darüber aber, auf welche Weise das Typhusgift in wirksamem Zustand in den Körper gelange, gingen und gehen die Meinungen erstaunlich hartnäckig auseinander. Die Ätiologie des Typhus erachtete man für leidlich geklärt, seine Verbreitungsweise aber, oder was dasselbe ist, die Übertragung der Seuche, war in wichtigen — wenn auch durchaus nicht in allen Beziehungen mehr — noch recht unklar, als die Preußische Typhuskommission im Jahre 1902 ihre Arbeiten begann.
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v. Drigalski (1912). Übertragungsweise der Typhusbazillen von Mensch auf Mensch. In: Denkschrift über die seit dem Jahre 1903 unter Mitwirkung des Reichs Erfolgte Systematische Typhusbekämpfung im Südwesten Deutschlands. Arbeiten aus dem Kaiserlichen Gesundheitsamte, vol 41. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92004-2_11
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