Zusammenfassung
Unter Wollkraut, Königskerze, auch wilder Tabak genannt, Verbascum tnapsiforme Schrad. und Verhascum phlomoides L., versteht man zwei botanisch nur schwer zu trennende, ein-ander sehr ähnliche, zweijährige Pflanzen, die im ersten Jahr nur eine große Rosette von Blättern bilden; aus dieser treibt im zweiten Jahr ein 0,6–2 m hoher, steiser und aufrechter, unverzweigter Stengel hervor, der dick filzig behaart ist; er ist uudeutlich füufkantig. Die Blätter stehen am Stengel einander nicht gegenüber; die unteren sind gestielt, die oberen sitzen ohne Stiel am Stengel; sie sind länglicheisörmig und laufen bis zum nächsten unteren Blatt am Stengel herunter (Verb. thapsiforme) oder sie sind eisörmig bis länglich-eiförmig und laufen nur kurz am Stengel herab (Verb. phlomoides); die Blattsläche ist runzlig, an der unteren Seite stark geadert und beiderseits dicht filzig behaart. Die Blüten stehen in sehr großer Zahl iu einer dichten langeu Ähre am Ende des Stengels und blühen langsam von unten nach oben auf. Der glockenförmige Kelch ist zur Blütezeit 6–8 mm hoch. Die Blumenkrone ist 1,5–2 cm breit und besitzt eine nur sehr kurze Röhre, die in einen flachen, breiten, goldgelben Saum übergeht, der fünf ungleich große Lappen hat. Die Lapper der Blumenkrone sind außen behaart, innen kahl. Die fünf Staubgefäße sitzen unmittelbar auf der kurzen Röhre, wo sie in die Blumeukroulappen übergeht. Dem größten Lappen der Blumenkrone stehen zwei Staubgefäße zur Seite, die im Gegensatz zu den übrigen kahl, nach unten gebogen und etwas länger als jene sind; die drei anderen Staubgesäße sind mit langen Haaren besetzt, ihre Staubbeutel stehen in der Form eines T quer auf den Stielen.
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Arzneipflanzen-Ausschuß der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft Berlin-Dahlem. (1917). Wollblumen. In: Arzneipflanzen-Merkblätter des Kaiserlichen Gesundheitsamts. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92002-8_17
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