Zusammenfassung
Die Diagnose einer bestehenden Gonorrhöe kann nur mit Hilfe des Mikroskopes gestellt werden. Es gibt leider immer noch Ärzte, die glauben, eine frische gonorrhoische Erkrankung der Harnröhre durch eine oberflächliche Inspektion der Harnröhre und aus der Beschaffenheit des vorhandenen Ausflusses erkennen zu können. Nun gibt es aber eine ganze Reihe von ätiologischen Momenten, die eine der Gonorrhöe ganz ähnliche Eiterung in der Harnröhre hervorrufen können. So kann die Harnröhrenschleimhaut mechanisch durch Einführung von Bougies oder Kathetern gereizt werden. Das gleiche kann der Fall sein, wenn chemische Insulte die Harnröhrenschleimhaut treffen, wie z. B. prophylaktische Ausspülungen oder Einträufelungen von starken Silbersalzen wie Höllenstein, Protargol oder Sublimat. Auf alle diese Reizungen antwortet die Schleimhaut mit einer mehr oder weniger profusen Eiterung, die einer Gonorrhöe oft täuschend ähnlich sehen kann. Ferner können verhältnismäßig harmlose Bakterien, wie sie ja in der Genitoanalgegend recht zahlreich vorkommen, in die Harnröhre einwandern und hier einen akuten bakteriellen Katarrh hervorrufen, der ebenfalls nur mit Hilfe des Mikroskopes richtig erkannt und nur dann zweckentsprechend behandelt werden kann.
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© 1913 Julius Springer in Berlin
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Mulzer, P. (1913). Diagnose der akuten Urethritis gonorrhoica anterior. In: Diagnose und Therapie der gonorrhoischen Erkrankungen in der Allgemeinpraxis. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91993-0_4
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