Zusammenfassung
Der Laie versteht unter der Lufttemperatur in der Regel den Gesammtwärmeeffect seiner Umgebung, wie er aus der Lufttemperatur im meteorologischen Sinne und der Wirkung der Strahlung der Sonne sowohl als der nächsten Umgebung resultirt. Im günstigsten Falle macht er eine Unterscheidung zwischen „Temperatur in der Sonne“ und „Temperatur im Schatten“; aber auch diese Unterscheidung ist wissenschaftlich nicht brauchbar, weil weder die „Temperatur in der Sonne“ noch die „Temperatur im Schatten“ messbar ist. Sie beide werden eben durch die Strahlung so wesentlich beeinflusst, dass es nicht gelingt, für verschiedene Orte vergleichbare Resultate zu erhalten; denn die Strahlung ist mit Ort und Zeit sehr variabel und wirkt auf verschiedene Instrumente, selbst gleicher Construction, merklich verschieden ein. Streng vergleichbare Resultate kann man nur erwarten, wenn man die Messinstrumente vollkommen gegen Strahlung schützt. So versteht man in der Meteorologie unter „Lufttemperatur“ die Temperatur der in einer Höhe von etwa 1–2 m über dem Erdboden befindlichen Luft bei Ausschluss aller Strahlung auf die Thermometer.
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Literatur
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Meyer, H. (1891). Die Lufttemperatur. In: Anleitung zur Bearbeitung meteorologischer Beobachtungen für die Klimatologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91963-3_8
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