Zusammenfassung
Wir haben im Vorstehenden die Erscheinungen der normalen Hypnose kennen gelernt; neben dieser begegnen wir insbesondere bei Hysterischen hypnotischen Zuständen, in welchen krankhafte Erscheinungen verschiedener Art spontan auftreten und dem Gesamtbilde der Hypnose einen mehr oder minder ausgeprägten pathologischen Charakter verleihen. Wir bezeichnen derartige Hypnosen, genauer gesagt, Mischformen von Hypnosen und hysterischen Zuständen als pathologische Hypnosen. Schon den älteren Magnetiseuren war die Tatsache bekannt, daß durch Hypnotisierungsprozeduren mitunter hysterische, insbesondere lethargische und Krampfanfälle hervorgerufen werden. Diese durch den Hypnotisierungsversuch unmittelbar ausgelösten, rein hysterischen Attaquen bleiben hier außer Betracht, da eine pathologische Hypnose nur in den Fällen angenommen werden kann, in welchen neben den hysterischen Symptomen Erscheinungen des hypnotischen Schlafes nicht mangeln. Als Übergangsform zwischen den normalen und den pathologischen Hypnosen kommen hier zunächst die hypnotischen Zustände in Betracht, in deren Verlauf somnambule Träume auftreten. Hiermit erfährt das Rapportverhältnis gewöhnlich eine Änderung. Der Hypnotisierte bleibt nicht mehr für jede beliebige Eingebung seitens des Hypnotiseurs empfänglich, er reagiert auf verbale und andere Einwirkungen des Hypnotiseurs, die sich seinem Trauminhalte nicht anpassen, entweder überhaupt nicht oder nicht in der erwarteten Weise, indem er z. B. Bemerkungen des Hypnotiseurs als von einer in seinem Traume auftretenden Person herrührend auffaßt.
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© 1922 J. F. Bergmann, München und Wiesbaden
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Loewenfeld, L. (1922). Die pathologische Hypnose. In: Hypnotismus und Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91913-8_8
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