Die akute Kohlenoxydvergiftung und ihre Folgen

Zusammenfassung

Als Veranlasser zu der Vergiftung mit kohlenoxydhaltigen Gasmischungen sind, wie schon aus dem bisher Mitgeteilten hervorgeht, in erster Reihe der Gewerbebetrieb und Unglückfälle bei der Heizung und Beleuchtung menschlicher Aufenthaltsräume zu nennen. Die Verluste an Gesundheit und Leben, die dadurch erzeugt werden, überwiegen weit diejenigen, die durch Selbstmord entstehen. Aber auch diese sind nicht nur in älterer Zeit häufig gewesen¹), sondern nehmen in der Neuzeit an Zahl zu. Die Angabe, daß Selbstmorde durch Kohlendunst in Deutschland so gut wie unbekannt seien²), ist ganz irrig. In Paris kommt etwa ein Viertel aller Selbstmorde dadurch zustande, und nicht viel anders ist es in anderen großen Volkszentren. Gewöhnlich werden offne Kohlenbecken hierfür benutzt, die in geeigneter Weise in dem Aufenthaltsraum, auch in der Nähe des Bettes, untergebracht werden. Bequemer ist die selbstmörderische Einatmung von Leuchtgas. Wer nur die amtlichen Angaben aus Krankenhäusern darüber kennt, hält auch diese für selten³). Sie ist jedoch besonders häufig.