Zusammenfassung
Neben den germanischen Riegelbauten hatte sich in den waldreichen Ländern Osteuropas und der Alpen ein anderer Holzbaustil entwickelt, welcher, bis zum heutigen Tage gepflegt, mit dem Namen des Blockbaus oder Schurzholzbaus bezeichnet wird. Die Wand wird bei ihm dadurch gebildet, dass die auf vier, drei oder nur zwei Seiten ebengehauenen Stämme der Länge nach aufeinander gelegt werden, bis die Höhe der Wand erreicht ist. An den Ecken und überhaupt da, wo sich zwei solcher Wände kreuzen, geschieht die Verbindung durch Verkämmung, wobei jedes Holz in der Breite des quer dagegen laufenden Holzes um soviel ausgeschnitten wird, dass zwischen ihm und dem darüber oder darunter liegenden Holz der um ebensoviel ausgeschnittene Balken der Querwand hineinpasst. Dann stehen die Enden der Balken jedesmal um ein Stück nach aussen über, was, aus der grösseren Sicherheit gegen Abgleiten entstanden, oft künstlerisch ausgenutzt wird. Will man aussen glatte Wände haben, so schneidet man den Ueberstand ab, wodurch die Ueberblattung der Hölzer entsteht und eine starke Verbindung durch Nägel nothwendig wird. Bisweilen werden die Hölzer gegen das Ausweichen an beiden Seiten nach der Form eines schwalbenschwanz-förmigen Zinkens ausgeschnitten und die Balken durch diese Verzinkung fest zusammengehalten. Die Lagerfugen zweier Hölzer der einen Wand treffen immer auf die Mitte eines Holzes der andern Wand, so dass zu oberst, wenn beide Wände gleich hoch werden sollen, auf die eine entweder noch ein besonderes Holzstück aufgefüttert oder das letzte um soviel höher genommen werden muss.
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Lehfeldt, P. (1880). Der Blockbau des östlichen Europas. In: Die Holzbaukunst. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91885-8_15
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