Zusammenfassung
Soweit wir in der Geschichte der Wissenschaft zurückblicken können so weit erkennen wir das Bedürfnis der Menschen, die Vielheit der umgebenden Natur unter einheitlichen Gesetzen zusammenzufassen. Über die rein formellen — aber immer schon das einfache als die Ursache des zusammengesetzten lehrenden — Vorstellungen der griechischen Philosophen hinweg wurde mit der allmählichen Entwickelung der exakten Naturwissenschaft ein Begriff herausgearbeitet, der sich als der festeste Stützpunkt einer wissenschaftlich bearbeitbaren Naturerkenntnis erweisen sollte, nämlich der Begriff des Atoms, als unveränderlichem, unteilbarem kleinsten Bestandteil aller Materie. Aber trotz der außerordentlichen Fruchtbarkeit der Atomlehre als klarem Anschauungsmittel einer systematischen Forschung hat man doch kaum je mit der Möglichkeit rechnen können, das einzelne Atom oder die Wirksamkeit des einzelnen Atoms direkt nachweisbar zu machen und damit die Atomistik von der Stellung einer fruchtbaren Hypothese zu der einer wohlfundierten Weltanschauung zu erheben. Erst der Forschung unserer Tage ist dies Vorbehalten geblieben, und die Lehre von der atomistischen Zusammensetzung aller Materie darf wohl heute kaum einem Zweifel mehr begegnen. Allerdings hat der Begriff des Atoms selbst dabei eine wesentliche Umwandlung erfahren; wir können das Atom nicht mehr als elementarsten, nicht weiter teilbaren Bestandteil der Materie auffassen.
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© 1913 J. F. Bergmann
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Hahn, O. (1913). Der Einfluß der Radiumforschung auf die moderne Chemie. In: Lazarus, P. (eds) Handbuch der Radium-Biologie und Therapie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91883-4_5
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