Zusammenfassung
Die praktisch wichtigste chronische Metallintoxikation ist die Bleivergiftung. Wir können hier durch physikalische Maßnahmen nicht nur einzelne Symptome, wie die Neuritis, die Koliken, bekämpfen, sondern wir können dadurch auch die Ausscheidung des Giftes aus dem Körper befördern. Es dienen dazu einmal diaphoretische Prozeduren, namentlich das elektrische Lichtbad, das hier in einer Dauer von 15–20 Minuten etwa 4–6 mal wöchentlich angewandt wird, sofern es der Zustand des Herzens erlaubt. Andrerseits haben sich in der Praxis auch die Schwefelbäder und namentlich die Thiopinolbäder bei Bleiintoxikation sehr nützlich erwiesen. Es ist wahrscheinlich, daß in den Thiopinolbädern eine Resorption des Schwefels zustande kommt, der dann mit dem Blei Verbindung eingeht und so dessen Ausscheidung aus dem Körper befördert; Tatsache ist jedenfalls, daß wir nach Thiopinolbädern von ca. 36–37° Temperatur bei Bleiintoxikation oft auffallend rasche Besserungen gesehen haben. Die Schwefelbäderkur ist namentlich auch bei Bleiniere, wo die Anwendung der Lichtbäder nur mit Vorsicht erfolgen darf oder manchmal (bei bestehender Herzkomplikation) ganz kontraindiziert ist, empfehlenswert; die Schwefelbäder werden hier etwa 4 mal wöchentlich und in 20 bis 30 Minuten Dauer gegeben.
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Deutsch. Arch. f. klin. Med., Bd. 94, Heft 1–2.
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Laqueur, A. (1910). Chronische Vergiftungen. In: Die Praxis der Hydrotherapie und verwandter Heilmethoden. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91874-2_12
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