Syndrome der hinteren Zentralwindung

Zusammenfassung

Wir haben zum großen Teil das Syndrom der hinteren Zentralwindung in dem Kapitel über Störungen der Sensibilität besprochen. Ich werde mich deshalb hier kurz fassen und verweise wegen Einzelheiten auf dieses Kapitel. Bei totalen Läsionen der hinteren Zentralwindung kommt es zu kontralateraler Hemianästhesie, bei welcher von vorne herein die an der Mittellinie liegenden Abschnitte, besonders Gesicht und Perineum, ausgespart bleiben. Bald jedoch geht in den meisten Fällen die Hypästhesie auf die distalen Teile der Extremität zurück. Gar nicht selten und bei genauerer Prüfung vielleicht noch häufiger kommt es bei Herden in der hinteren Zentralwindung zu einer Verteilung der Hypästhesie, welche an diejenige bei peripheren Nervenläsionen erinnert. Am häufigsten scheint dabei die ulnare Seite befallen zu sein, am Fuße ebenfalls der äußere oder der innere Rand mit Anteilnahme der ersten zwei oder der letzten drei Zehen: Es kommt jedoch auch zu einer Ausbreitung der Hypästhesie längs dem Radialisrand. Nicht selten ist die Sensibilitätsstörung diffus, doch innerhalb des größeren hypästhetischen Gebietes bestehen deutliche Unterschiede in der Empfindung der ulnaren und der radialen Zone. Dann kommen bei Herden in der hinteren Zentralwindung auch radikuläre Ausbreitung der Sensibilitätsstörung vor. Schließlich entstehen infolge kleinster Herde im Bereiche der einzelnen Foki der hinteren Zentralwindungen Ausfälle gemäß dieser Fokalherdchen.