Zusammenfassung
Zur Ergänzung unserer Besprechung der Muskelatrophien stelle ich Ihnen einen Kranken vor, bei dem über weite Gebiete der Körpermuskulatur hochgradige Atrophien verbreitet sind. Aber diese Muskelatrophien sind nicht wie bei den Kranken, die Sie seither gesehen haben, spinalen oder neuritischen Ursprungs, sondern primär-myopathischer Natur. Es ist die Dystrophia musculorum progressiva. Unter diesem Namen hat bekanntlich Erb die verschiedenen, durch nebensächliche und unwesentliche Merkmale auseinander gehaltenen Typen der primären progressiven Muskelatrophie zusammengefaßt und sie der spinalen Muskelatrophie gegenübergestellt. Er hat damit zugleich der Zersplitterung auf dem Gebiete der ersteren ein Ende gemacht. Die frühere Einteilung der primären progressiven Muskelatrophie in eine hypertrophische, infantile, juvenile und hereditäre Form, wie sie von Duchenne, Landouzy und Dejerine, Erb und Leyden aufgestellt worden waren, ist heute gegenstandslos geworden, nachdem es sich erwiesen hat, daß alle diese Formen eine klinische und anatomische Einheit bilden, und daß es eine Reihe von Zwischenformen gibt, welche die früher für charakteristisch gehaltenen Unterscheidungsmerkmale der einzelnen Typen mehr und mehr verwischt haben.
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Knoblauch, A. (1909). Erkrankungen der Muskulatur. In: Klinik und Atlas der chronischen Krankheiten des Zentralnervensystems. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91813-1_4
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