Zusammenfassung
Die Absperrung des Überseeverkehrs und die Behinderung der Einfuhr wichtiger Rohstoffe veranlaßten das Kriegsministerium schon bei Kriegsbeginn im Jahre 1914 die Beschlagnahme eines der unentbehrlichsten Rohstoffe, des Salpeters, durchzuführen. Sie erstreckte sich auf alle Vorräte an Natron-, Kali-, Kalk-, Ammonsalpeter und Salpetersäure, die für die Munitionserzeugung sichergestellt werden mußten. Gleichzeitig wurde durch Steigerung der Ammoniakerzeugung und durch Errichtung neuer großer Fabriken für die Herstellung von Salpetersäure und salpetersauren Salzen vorgesorgt. Betroffen wurde durch diese Maßnahme und durch die mangelnde Einfuhr vor allen Dingen die deutsche Landwirtschaft, der plötzlich das wichtigste künstliche Düngemittel fehlte. Die geringe deutsche Erzeugung von Ammoniumsulfat und Kalkstickstoff konnte den Ausfall auch nicht annähernd decken, und wenngleich durch nachträgliche Freigabe und Heranziehung anderer Düngstoffe für das Jahr 1915 soweit Ersatz geschaffen worden war, daß wir uns einer leidlichen Durchschnittsernte erfreuen durften, so lagen doch für das Jahr 1916 die Verhältnisse außerordentlich ungünstig. Das Landwirtschaftsministerium berechnete das Mindererträgnis bei vollständigem Ausfall künstlicher Düngung auf 40 vH der Ernte, und es ist deshalb erklärlich, daß diese Behörde schon seit Beginn des Krieges unablässig bemüht war, die mit seiner Dauer für die Ernährung des Volkes steigende Gefahr möglichst zu beseitigen.
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Klingenberg, G. (1924). Drittes Ausführungsbeispiel: Das Kraftwerk Golpa. In: Bau großer Elektrizitätswerke. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91808-7_10
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