Zusammenfassung
Bei der unübersehbaren Zahl der Nährpräparate kann es sich hier natürlich nur darum handeln, einige Richtlinien zu erörtern, die dem Arzt die Auswahl und Bewertung eines Präparates erleichtern. Die Beurteilung ist allerdings dadurch erschwert, daß das Ausgangsmaterial der Präparate nicht immer aus dem Namen des Präparates hervorgeht; es ist das aber natürlich entscheidend für die Wahl. Auch wäre es wünschenswert, daß der kalorische Wert des Präparates auf der Packung angegeben wird; der Kaloriengehalt allein ist ja allerdings nicht der einzige Gesichtspunkt, nach dem die Wahl des Präparates zu erfolgen hat; aber seine Kenntnis würde doch die Errechnung des „Nährgeldwertes“ (s. Magerkeit) ermöglichen. Dabei würde sich zeigen, daß er bei vielen unverhältnismäßig hoch ist. Wenn es also darauf ankommt, den Kräftezustand durch eine Mehrzufuhr von Kalorien zu heben, läßt sich das oft viel zweckmäßiger und zugleich billiger durch natürliche Nahrungsmittel wie Eier, Mehl, Sahne u. dgl. erreichen. Es ist auffallend, wie wenig gerade auch in unbemittelten Kreisen dieser Gesichtspunkt berücksichtigt wird, und wie fest eingewurzelt der Glaube an die überlegene Wirksamkeit der Nährpräparate als Kraftspender ist. Es soll freilich nicht verkannt werden, daß es Kranke gibt, bei denen eine vermehrte Kalorienzufuhr am bequemsten durch Nährpräparate gelingt; dann sollten aber wenigstens solche gewählt werden, die tatsächlich auch einen nennenswerten Nährwert haben.
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Klewitƶ, F. (1925). Nährpräparate. In: Lehrbuch der Ernährungstherapie für Innere Krankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91807-0_16
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