Lager

Zusammenfassung

Die Traglager sind belastet durch die Gewichte des Läufers, wozu noch eine zusätzliche, nicht genau zu bestimmende Beanspruchung durch die Fliehkraft hinzutritt. Die Wahl der Abmessungen ist insofern nicht mehr frei, als der Durchmesser der Welle meist bereits durch Rücksicht auf die kritische Umlaufzahl festgelegt ist und nur noch die Lagerlänge bestimmt werden kann. Bei dem in Abb. 124 benutzten Beispiel betragen die Auflagerdrücke infolge des Läufergewichtes 1020 bzw. 1040 kg. Mit den dort angegebenen Lagerabmessungen ergeben sich die mittleren spezifischen Lagerdrücke — bezogen auf die projizierte Lagerfläche ohne Abzug für Schmiernuten — zu:

$$k=\frac{1020}{18.25}=2,27\ bzw.\ k=\frac{1040}{20\cdot 25}=2,08kg/c{{m}^{2}},$$

sind also verhältnismäßig gering. [Über die örtliche Verteilung und den Höchstwert des Lagerdruckes bestehen umfangreiche Versuche von Las ehe¹)]. Dagegen sind die Umfangsgeschwindigkeiten am Zapfen mit

$$u=\frac{x\cdot 0,18\cdot 3000}{60}=28,2\ bzw.\ u=\frac{x\cdot 0,2\cdot 3000}{60}=31,4m/sek$$

recht erheblich. Die Zapfenreibungsarbeit und die Erwärmung der Dampfturbinentraglager werden so groß, daß eine künstliche Kühlung erforderlich ist. Zur genauen Festlegung des Verlaufs des Zapfenreibungskoeffizienten, in Abhängigkeit sowohl von dem mittleren spezifischen Lagerdruck als auch von der Zapfenumfangsgeschwindigkeit, sind aber die vorhandenen Versuche noch nicht ausreichend, da zahlreiche Nebenumstände, wie die Dicke der tragenden Ölschicht, der Einfluß der Lagerlänge usw., noch nicht in vollem Umfang berücksichtigt sind.