Zusammenfassung
Die Abdichtung der Welle kann bei nicht zu hohem Druck durch Stopfbuchsen mit Kohlenliderung erfolgen. Die mehrteiligen Kohlenringe, die aus selbstschmierender graphithaltiger Kohle bestehen, werden in Abstandsringe eingelegt und mit einem Spanndraht gehalten. Durch eine Zugfeder werden die Kohlenringe mit leichtem Druck gegen die Welle gepreßt. Die Ausführung eines solchen Ringes mit den Zubehörteilen nach Escher Wyss & Cie. zeigt Abb. 125. Diese Ringe werden in das in Abb. 126 ersichtliche Stopfbuchsgehäuse eingeschoben, wobei darauf zu achten ist, daß die Stoßfugen der einzelnen Ringstücke gegeneinander versetzt werden. Da stets zwischen Kohlenringen und Welle etwas Dampf entweicht, ist in der Mitte der Stopfbuchse eine Abdampfabführung vorgesehen. Der mit dem Außendruck entweichende Schwaden wird nach oben, das Tropfwasser nach unten abgeführt. Die Abdichtung durch Kohlenstopfbuchsen erfordert bei höherem Druck eine ziemliche Baulänge und verursacht Leistungsverlust durch Stopfbuchsenreibung. Die Abdichtung erfolgt dann besser durch Labyrinthstopfbuchsen, bei denen keine Berührung zwischen der Welle und der Stopfbuchse stattfindet. Die Wirkung des Labyrinths besteht darin, daß der Dampf durch einen engen Spalt hindurch muß, in dem das Druckgefälle in Geschwindigkeit verwandelt wird, ähnlich der Umwandlung in einer Düse; in einer darauffolgenden Erweiterung wird die Geschwindigkeit durch Wirbelung vernichtet, so daß der Druck entsprechend verringert ist. Da sich derselbe Vorgang im nächsten Labyrinthgang wiederholt, kann durch eine größere Anzahl Dichtungsstellen der Dampfdruck vom Eintrittsdruck p1 in das Labyrinth bis zu einem entsprechenden Enddruck p2 herabgesetzt werden.
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Karraß, G. (1927). Abdichtung. In: Die Bauteile der Dampfturbinen. Einzelkonstruktionen aus dem Maschinenbau, vol 10. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91787-5_7
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