Zusammenfassung
Die Auffassung Levys. Bis gegen Ende des letzten Jahrhunderts berechnete man die Sperrenkörper in einfachster Weise aus den exakt gegebenen äußeren Kräften, dem Wasserdruck und dem Eigengewieht, nach der Trapezregel und der Kegel vom mittleren Drittel. Bis dann die Katastrophen bei H’Abra und Bouzey einen mächtigen Anstoß boten, die Berechtigung der theoretischen Auffassung gründlichst nachzuprüfen und aueh praktischen Fragen, wie der Gründung, erhöhtes Gewicht beizulegen. Damals kam man auch zum erstenmal auf den Gedanken, daß der Druck des unter der Mauer durchsickemden Wassers sehr zur Umsturzgefahr beitragen könnte. Die Frage des Unterdrucks war aufgegriffen, und es ist nicht erstaunlich, daß man ihr unter dem ersten Eindruck dieser neuen Erkenntnis und angesichts der schweren Katastrophen ein Gewicht beilegte, das weit über das ihr zukommende Maß hinausging. Moritz Levy, der über den Talsperrenbau eine Reihe praktisch und theoretisch bedeutungsvoller Arbeiten veröffentlichte und in Frankreich in hohem Ansehen stand, schlug vor, den Mauerkörper so zu bemessen, daß auf der Wasserseite bei vollem Becken immer noch eine Druckspannung vorhanden ist, die dem hydrostatischen Druck gleichkommt.
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Kammüller, K. (1929). Der Unterdruck. In: Die Theorie der Gewichtsstaumauern unter Rücksicht auf die neueren Ergebnisse der Festigkeitslehre. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91784-4_2
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