Zusammenfassung
Das Versagen unserer klassisch-physikalischen Begriffe und Vorstellungsweisen gegenüber den Quantenerscheinungen nötigt uns zu einer tiefgehenden Revision unserer physikalischen Theorien. Es ist nicht speziell die klassische Elektrodynamik, und nicht speziell die klassische Mechanik, die sich als unzulänglich erweist. Sondern es sind gewisse gemeinsame Voraussetzungen aller klassischen Theorien, von denen wir uns unabhängig machen müssen, obwohl wir gewohnt gewesen sind, diese Voraussetzungen als schlechthin unentbehrliche und selbstverständliche Unterlagen des physikalischen Denkens zu betrachten. So kann die Voraussetzung der Stetigkeit aller Naturvorgänge nicht aufgegeben werden, ohne gleichzeitig überhaupt die klassische Vorstellung vom Charakter physikalischer Gesetzlichkeit und physikalischer Kausalität im Prinzip aufzugeben, und es bedarf keiner näheren Erläuterung, daß die dualistische Natur der Strahlung vollkommen außerhalb des begrifflichen Nachbildungsvermögens unserer klassischen Vorstellungsweisen liegt. Aber die Schwierigkeiten, die sich dem Versuch entgegenstellen, eine einheitliche theoretische Beschreibung der quantenphysikalischen Erscheinungen zu geben, die in widerspruchsfreier Weise von den scheinbar so divergierenden Ergebnissen verschiedenartiger Experimente Rechenschaft gibt — diese Schwierigkeiten haben die Physiker nicht entmutigt.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Jordan, P. (1936). Theoretische Analyse der quantenphysikalischen Grundexperimente. In: Anschauliche Quantentheorie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91766-0_2
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